Raus aus dem Datensilo

Logistik braucht Daten. Und zwar in Echtzeit, ohne Barrieren zwischen den Beteiligten. In der Praxis kämpfen viele Unternehmen immer noch mit isolierten Systemen, die den Austausch von wichtigen Informationen verzögern oder verhindern. Das eigene Datensilo ist ein existenzielles Risiko. Welche Auswege gibt es? 

Daten sind der Motor

Die Zukunft der Wirtschaft ist datengetrieben. Allgemein bedeutet "datengetrieben", dass Entscheidungen auf der Grundlage von Daten getroffen werden. Für die Erhebung der Daten gilt: je mehr, desto besser. In dieser Beziehung sind digitale Systeme unschlagbar. Und auch die Analyse der Daten wird zusehends von Maschinen übernommen. Künstliche Intelligenz ersetzt menschliche Intuition. 

Was bedeutet das für die Logistik? Hier kommt es entscheidend auf zwei Punkte an: die Verfügbarkeit von Daten in Echtzeit und eine perfekte, fehlerfreie Vernetzung der Systeme. 

Das Problem ist bekannt: In vielen Logistikunternehmen laufen immer noch verschiedene Systeme parallel. Sie kommunizieren nicht untereinander. Sie sind jeweils wie in einem Silo isoliert gespeichert, obwohl sie flexibel aufeinander reagieren müssten: 

  • Telematik-Daten aus der Fahrzeugflotte
  • Bestandsinformationen aus dem Warenlager
  • Kundenaufträge aus dem ERP-System

Dazu kommen externe Informationen, die in der Logistik ebenfalls wichtig sind: Wetter- und Verkehrsdaten, Maut- und Zollinformationen oder  Nachfrageprognosen, die mit KI erstellt werden können. Aber alle diese Informationen sind wertlos, wenn sie nicht zum entscheidenden Zeitpunkt verfügbar sind. 

Wie es nicht laufen darf

Ein klassisches Beispiel dafür, wie es nicht laufen darf, wie es aber immer wieder vorkommt: 

  • Der Disponent hat keine Informationen darüber, dass sich eine Lieferung verspätet. 
  • Der Grund: Die Telematik-Daten sind nicht mit dem Transportmanagement-System verknüpft. 
  • Die Folge: Der Empfänger wartet vergeblich. Der Kundenservice muss reagieren. Es drohen Vertragsstrafen. 

Mit fragmentierten Systemen ohne zentrale Datenvernetzung passieren solche Fehler laufend. Hier arbeiten verschiedene Softwarelösungen isoliert voneinander, ohne Echtzeit-Daten auszutauschen. 

Vernetzung als Lösung

Wie werden solche Probleme verhindert? Die Lösung liegt in der intelligenten Vernetzung aller relevanten Systeme. Hierfür kommt kein Unternehmen, das in der Logistik tätig ist, an der Cloud vorbei. Alle Daten müssen ins Netz und dort verfügbar sein. 

Moderne Cloud-Plattformen ermöglichen den nahtlosen Austausch von Echtzeitdaten. Das gilt nicht nur für die unternehmensinternen Daten, sondern auch für den Informationsaustausch zwischen den verschiedenen Akteuren der Lieferkette. 

Ideal ist hierfür das Internet of Things (IoT): IoT-Sensoren an der Sendung überliefern alle relevanten Daten in Echtzeit. ERP- und Lagersysteme sind über Schnittstellen miteinander verknüpft, ohne dass Informationsverluste entstehen. All diese Daten nutzen KI-Programme, um perfekte Analysen für die Optimierung der Routenplanung zu erstellen. 

Wie es perfekt läuft

Mit einer guten Vernetzung wäre das oben genannte Problem mit dem Risiko einer Vertragsstrafe gar nicht erst entstanden. Der Ablauf wäre dann wie folgt: 

  • Der Disponent sieht sofort auf einer digitalen Plattform, dass sich eine Lieferung verzögert. 
  • Er kann auf die Abweichung sofort reagieren. Eine auf KI basierte Software gibt hierfür passende Vorschläge. 

Alle Transportdaten müssen in gebündelter Form vorliegen und allen Beteiligten zugänglich sein. Weitere Vorteile sind automatisch ausgelöste Warenbestellungen, wenn ein smartes Lagerverwaltungssystem Engpässe erkennt. Und selbst diese Engpässe lassen sich vermeiden – mit Predictive Analytics. Künstliche Intelligenz sagt aufgrund der Auswertung einer immensen Datenmenge die Nachfrageentwicklung zuverlässig voraus. 

Häufig wiederkehrende Probleme haben meist dieselben Ursachen. Hier eine Übersicht über mögliche Lösungen: 

Problem Lösung
Unterschiedliche Abteilungen ohne einheitliche Daten (Lager, Versand, Kundenservice, Fahrer) Einführung eines zentralen Logistik-ERP-Systems für durchgängige Datenverfügbarkeit
Sendungen, die nicht zurückverfolgt werden können IoT-gestützte Tracking-Systeme
Verzögerte oder falsche Statusmeldungen an Kunden Automatisierte Benachrichtigungen, die auf Informationen aus vernetzten Systemen zurückgreifen
Manuelle Datenübertragung (fehleranfällig) API-Schnittstellen für automatisierten Datenaustausch
Ineffiziente und inflexible Routenplanung KI-gestützte Tourenplanung auf der Grundlage von Echtzeitdaten

Unser Fazit: Investitionen in vernetzte Systeme lohnen sich

Klar ist: Eine zukunftsfähige Logistik, die beispielsweise Just in Time oder Same Day Delivery anbietet, ist mit einem abgeschnittenen Datensilo nicht möglich. Alles muss vernetzt sein, damit die Systeme miteinander kommunizieren und den Echtzeit-Datenaustausch möglich machen. Dieser ist heute schon in den meisten Bereichen Standard. 

Aber wie gelingt der Ausbruch aus der Isolation? Der erste Schritt ist die Einführung eines zentralen ERP-Systems, das alle Abteilungen miteinander verbindet. Cloud-basierte Systeme sind dabei erste Wahl. Auch kostspielige Investitionen zahlen sich langfristig aus. Denn Automatisierung und Vernetzung reduzieren Fehler, optimieren die Abläufe und senken dadurch die Kosten. 

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